Die Grundprinzipien des Lebens - die drei Doshas
Ayurveda offenbart seinen ganzheitlichen Ansatz in der Lehre von den drei Doshas.
Sie bildet die theoretische Grundlage dieser Heilkunde und ermöglicht
das Verstehen der vielfältigsten Zusammenhänge in der Natur und
im gesamten Kosmos.
Das Bioenergiesystem des Menschen besteht aus den drei unterschiedlichen Bioenergien, den drei Doshas, genannt VATA, PITTA, KAPHA.
VATA enthält das Luft- und Raumprinzip,
PITTA das Feuer- und in geringem Maße das Wasserelement
KAPHA das Erd- und Wasserelement
Diese drei Bioenergien wirken nicht nur im Menschen, sondern
darüber hinaus im ganzen Universum.
Kein Tier, keine Pflanze, keine Materie existiert ohne Doshas.
Die Verteilung dieser Doshas ist in jedem Menschen
verschieden und macht seine Individualität aus.
Jeder Mensch hat – aus ayurvedischer Sicht – eine Geburtskonstitution (genannt Prakriti), die seine individuelle, unverwechselbare Dosha-Verteilung darstellt.
Diese Geburtskonstitution stellt zugleich unsere bestmögliche
körperliche, seelische und geistige Gesundheit dar und einen
Zustand des energetischen Gleichgewichts, der es uns ermöglicht,
unsere eigentliche Lebensaufgabe im bestmöglichen Sinne zu erkennen und zu erfüllen.
Im Laufe des Lebens können wir durch verschiedene Umwelteinflüsse und falsche Lebensweise in ein energetisches Ungleichgewicht geraten. Auf dem Nährboden dieses psycho-physiologischen Ungleichgewichts entstehen im Wesentlichen unsere Krankheiten und Beschwerden.
Aufgabe des Ayurveda-Arztes ist es, festzustellen, welche Ursachen (Dosha-Abweichungen/Verschiebung der biologischen Energien) diesem Ungleichgewicht zugrunde liegen. Dies geschieht u.a., indem der Ayurveda-Arzt eine Pulsdiagnose vornimmt. Dieselbe gibt – neben einigen anderen Merkmalen- Aufschluss über die Abweichung von der Geburtskonstitution.
Viele Patienten beschäftigen sich zunächst mit der Frage: Wie kann denn meine Geburtskonstitution – d. h. meine Dosha-Konstitution zum Zeitpunkt der Geburt (Prakriti) die zugleich mein bestmögliches Gleichgewicht darstellt, festgestellt werden?
Hierzu ist zu sagen, dass wir – bestimmte körperliche Merkmale unserer Geburtskonstitution – auch bei energetischem Ungleichgewicht immer behalten, die dem geübten Blick des Ayurveda-Arztes nicht entgehen.
„Ihre Seele weiß, was gut für Sie ist.
Die AYURVEDA-Medizin auch!“
Immer wieder werde ich gefragt, ob Ayurveda eine Heilmethode für „den Westen“ sein kann, da es doch aus einem so anderen Kulturkreis stammt.
Ayurveda basiert auf den allgemein gültigen Gesetzen des Universums. Danach ist alles aus fünf Elementen aufgebaut: Luft und Raum, Erde, Wasser, Feuer.
Sowohl die uns umgebende Natur mit dem Pflanzen- und Tierreich, wie auch die sogenannte unbelebte Natur ist aus diesen Elementen zusammengesetzt. Egal, ob im Osten, im Westen, im Norden oder im Süden. Die Prinzipien des Kosmos gelten auf allen Ebenen dieser Welt, also auch im Mikrokosmos unseres Köpers.
Westliches Denken neigt dazu, das Individuelle zu verallgemeinern. Was gut ist für einen, muss auch gut für den/die anderen sein. Die gleichen Symptome muss man doch mit den gleichen Mitteln behandeln können.
Ganz anders das Denken im Osten. Der Mensch in seiner Einmaligkeit wird gesehen, sowohl beim gesunden wie auch beim kranken Menschen. Erfahrung und Beobachtung haben einen hohen Stellenwert im Ayurveda - nicht das Analysieren oder sogenannte objektive Tatsachen.
Das ist es, was der Westen vom Osten lernen kann. Es geht nicht in erster Linie darum, ob wir ein paar ayurvedische Medikament einnehmen oder uns mit Massagen verwöhnen lassen.
Ayurveda ist eine natürliche Heilmethode, die über die Schulmedizin hinaus geht.
Wir im Westen können die Grundprinzipien des Ayurveda verstehen, damit wir optimalen Nutzen aus einer Ayurveda-Behandlung haben und im Alltag das Jahrtausende alte Wissen sinnvoll - ohne großen Aufwand - anwenden können.
Der Vata-Typ
Vata-Typ im Gleichgewicht:
- Leichter Körperbau, nimmt schwer zu
- kreativ, flexibel, eloquent, innovativ, kreativer Chaot
- begeisterungsfähig, fantasievoll
- lebendig, wach
- ideales Reiseland ist warm und feucht
- Abneigung gegen kaltes Wetter
- Appetit und Verdauung wechselhaft
Vata-Typ im Ungleichgewicht:
- Fängt viel an, wenig Ausdauer
- Vergesslichkeit
- lässt sich leicht ablenken, unkonzentriert, leicht zerstreut
- Erschöpfungszustände
- ruhelos, Schlafstörungen
- Sorgen, Nervosität, Ängstlichkeit,
- kalte Hände und Füße
- verausgabt sich schnell
Typische Krankheitssymptome:
- Verdauungsstörungen
- Kopfschmerzen, Migräne
- Tinnitus
- Gelenk- und Rückenschmerzen
- einseitige Ischias Schmerzen
- Schlafstörungen
- Konzentrationsprobleme
Vata-Ungleichgewichte entstehen u.a. durch
- geistige und körperliche Überanstrengung
- zu viel geistige Aktivität (Sprechen und Denken)
- unregelmäßiger Tagesrhythmus
- zu spätes ins Bett gehen
- Reisen = Bewegung im Flugzeug, Auto, Zug oder per pedes
- Trockenes, kaltes, windiges und wechselhaftes Wetter
- zu viel rohe, trockene und kalte oder kühlende Nahrung
Da der Vata-Typ dazu neigt, sich zu überfordern, ist es für ihn besonders wichtig, genügend Ruhephasen einzulegen. Wichtig ist auch, einen regelmäßigen Tagesablauf einzuhalten.
Geeignete Lebensmittel für Vata-Typen:
- Karotten, Gurken, rote Beete, Spargel, Zwiebeln, Knoblauch, grüne Bohnen, grüne Mungbohnen, Zucchini, Kichererbsen in kleinen Mengen
- Süßes Obst wie Aprikosen, Pflaumen, Datteln, Pfirsiche und süße Trauben, Mangos
- Alle Nüsse und Samen in kleinen Mengen
- Reis ist besonders gut, dann Weizen und Dinkel, sowie etwas Hafer
- Alle Milchprodukte
- Öl und Fett sind wichtig für die „Ölung“ der Nerven. Gute Öle sind Sesam-, Sonnenblumen-, Senfsamen Öl
Weniger empfehlenswert für Vata-Typen:
Kraut, Rosenkohl, rohe Tomaten und Paprika, Auberginen, Erbsen.
Hirse, Mais und Roggen sollte weniger gegessen werden, da sie zu “trocken und leicht“ sind.
Saure Früchte, Bananen und Melonen
Für Vata-Typen wertvolle Gewürze: Ingwer, Fenchel, Anis, Kardamom, Zimt, Cumin (Kreuzkümmel), Senfkörner, Lorbeer, Thymian, Basilikum
Der Pitta-Typ
Pitta-Typ im Gleichgewicht:
- mittlere Statur
- sehr intelligent, scharfsinnig, ehrgeizig und entscheidungsfreudig.
- guter Redner
- ordentlich und erfinderisch
- sucht neue Herausforderungen, übernimmt gerne Führungsaufgaben
- Organisationstalent
- hohes Energieniveau, hat sehr viel Energie
- lebhafter Appetit, verträgt in der Regel jede Nahrung
Pitta-Typ im Ungleichgewicht:
- Neigung zu vorzeitigem Ergrauen und Haarausfall
- Neigung zu Gereiztheit und Eifersucht
- Perfektionismus und Wutausbrüchen
- Abneigung gegen Hitze
- Tendenz, sich zu überfordern
Typische Krankheitssymptome:
- hoher Blutdruck
- Herzinfarkt
- Entzündungen, vor allem der Augen
- Magengeschwür, Sodbrennen
- Hitzeschübe, Hitzewallungen
- Hautausschlägen
- Sonnenbrand
Pitta-Ungleichgewichte entstehen u.a. durch
- Arbeiten unter Stress, Zeitdruck, Ärger
- Alkohol und Nikotin,
- Hitze
- heiße, scharfe, saure und salzige Nahrungsmittel
Geeignete Lebensmittel für Pitta-Typen:
- Süße, bittere und herbe Gemüsesorten wie Gurken, Zucchini, Erbsen, Sellerie, Chicorée, Blattsalate, alle Hülsenfrüchte außer Linsen, Kraut gekocht, Rosenkohl, Kohlrabi
- Alle süßen Früchte
- Reis, Lebensmittel aus Weizen, Hafer, Gerste und Soja
- An Milchprodukten nur Butter, Milch und Hüttenkäse
- Als Speisefette am besten Oliven-, Sonnen-, Soja- und Kokosöl
Weniger empfehlenswert für Pitta-Typen:
- Rettich, Spinat, Tomaten, Sauerkraut nur in kleinen Mengen
- Alle Zitrusfrüchte und alle sauren Früchte wie Ananas, Johannisbeeren, saure Äpfel
- Roggen, Mais und Hirse
Für Pitta-Typen wertvolle Gewürze:
(alle in geringen Mengen genossen)
- Koriander, Kardamom, Zimt, Fenchel, Safran, Kurkuma, Ingwer
- frische Kräuter
- Salz
- Chili, Senf, Knoblauch (in größeren Mengen sind zu „heiß“, deshalb nur wenig)
Der Kapha-Typ
Kapha-Typ im Gleichgewicht:
- stabiler, schwerer Körperbau
- methodisch, geduldig, ausdauernd
- tüftelt gerne, plant, organisiert
- ausgeglichene Persönlichkeit, „Fels in der Brandung“
- Routine wird als angenehm empfunden
- mäßiger Hunger, Genießer
- tiefer und langer Schlaf
- Wärme ist wohltuend
Kapha-Typ im Ungleichgewicht:
- langsame Verdauung
- Neigung zu Übergewicht
- Tendenz zu Gier, Neid, Besitztrieb
- langsam, lethargisch, leicht träge
Typische Kapha-Krankheitssymptome:
- Verschleimung
- Fettleibigkeit
- Passivität und Depression
- Diabetes, Asthma
- Bronchitis, geschwollene Beine
Kapha-Ungleichgewichte entstehen u.a. durch
- zu wenig Bewegung
- zu viel Ruhe und Schlaf
- feucht-kaltes Wetter
- zu schweres Essen (besonders fett, kalt, süß)
Der Kapha-Typ ist eher ruhig, gemütlich und im Umgang mit anderen Menschen sehr liebevoll. Oft braucht ein Kapha-Mensch Ansporn von außen, da er sonst leicht träge wird. Im Gleichgewicht ist er jedoch zu großen Ausdauerleistungen fähig. Kapha liebt Süßes, neigt jedoch leider zur Gewichtszunahme. Günstig ist jede Art von Wärme, auch gut gewürzte, scharfe Speisen.
Geeignete Lebensmittel für Kapha-Typen:
- Alle Blattgemüse, scharfe, bittere und herbe Gemüsesorten wie Endivien, Chicorée, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Kohl, Rettich, alle auch als Rohkost. Alle Hülsenfrüchte außer Soja und weiße oder schwarze Bohnen.
- An Obst hauptsächlich Äpfel, Birnen, Beeren, Kirschen, Aprikosen, Mangos, Pfirsiche, Dörr- und Trockenobst
- Lebensmittel aus Gerste, Buchweizen, Mais, Hirse, Roggen, Dinkel, aber wenig Reis
- Eher Ziegen- als Kuhmilch – nur in kleinen Mengen, am besten mit Gewürzen wie Ingwer, Zimt, Kurkuma
- Fette nur in sehr kleinen Mengen, und zwar hauptsächlich Maiskeim-, Sonnenblumen-, Sesam-, Senfsamen- und Olivenöl
Weniger empfehlenswerte für Kapha-Typen:
- Gurke und Zucchini, schwer verdauliche Hülsenfrüchte
- Bananen, Aprikosen, Datteln, Papaya, Pflaumen nur selten und in kleinen Mengen
- Reis, Weizen, Hafer wenig
- Alle Fette nur sehr sparsam. Butter, Sahne können den Stoffwechsel stören
Für Kapha-Typen wertvolle Gewürze:
- Scharfe, wärmende Gewürze wie Ingwer, schwarzer Pfeffer, Chili, Koriander, Kurkuma, Nelken, Kardamom, Zimt
- wenig Salz
Sympthome und Dosha Verteilung nach Ayurveda
Gestörtes oder erhöhtes Vata:
- Wiederkehrender Schmerz, Gelenkschmerzen
- Verlust des Geschmackssinns
- Unerklärlicher Gewichtsverlust
- Unfähigkeit, ein Gelenk normal zu bewegen
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen Kopfschmerzen, Migräne
- Fehlender Enthusiasmus Ängste, Zweifel, Unruhe
Gestörtes oder erhöhtes Pitta:
- Rötung und Wärme in einem Gelenk
- Fieber
- Empfindlichkeit in den Gelenken
- beeinträchtigtes Vata und Pitta Hautprobleme aller Art
- Sodbrennen
- Entzündungen
- Ärger, Ungeduld
Gestörtes oder erhöhtes Kapha:
- Gefühl von Schwere Verdauungsstörungen
- Schwellungen
- Morgendliche Steifheit
- Verschleimung, Bronchitis und Asthma
- Bequemlichkeit und Trägheit
- Depression
Die richtige Kombination der Lebensmittel ist im Ayurveda
sehr wichtig!
Lebensmittel mit verschieden Eigenschaften und Geschmacksrichtungen zu gleicher Zeit gegessen, haben Einfluss auf Agni, unser Verdauungsfeuer.
Wenn die Lebensmittel nicht „zusammenpassen“, schwächen sie Agni und stören das geordnete Zusammenspiel der Doshas.
Die meisten Lebensmittel für sich sind gesund.
Werden manche jedoch zur gleichen Zeit zusammen gegessen, wird das Verdauungsfeuer sehr beeinträchtigt. Das Essen kann dann nicht richtig verdaut werden; es entstehen Toxine (ama), die der Körper ausscheiden muss.
Wenn sich zu viele Toxine angesammelt haben, schafft der Organismus die „Mehrarbeit“ nicht mehr.
Es entsteht erst Unwohlsein, erste Symptome treten auf, dann kommt die Erkrankung!
Die Ayurvedische Ernährung empfiehlt deshalb die folgenden Grundprinzipien zu beachten:
Milch verträgt sich nicht mit:
- Fleisch, Fisch, Jogurt, Salz (erstere wirken bei der Verdauung „heiß“ - Milch dagegen ist „kalt“)
- sauren Früchten, Zitrusfrüchten, Mango, Banane, Melone
Milchmischgetränke mit Früchten sind sehr ungünstig für unsere Verdauung.
Diese Kombinationen „verstopfen“ die Blut- und Lymphbahnen und
werden damit zur Ursache für viele Erkrankungen, besonders für Hautprobleme (Neurodermitis)
Kann auch Atembeschwerden bei Asthmatikern hervorrufen.
- Rettich, grünem Blattgemüse und Knoblauch
Milch soll nie kalt getrunken werden; immer warm und höchstens ½ Tasse auf einmal
Milch ist „kühlend“ bei der Verdauung. Wenn kalt getrunken, ist sie noch schwerer verdaulich.
Um die Verdaulichkeit zu verbessern, wärmende Gewürze zugeben, wie Zimt, Kardamom, Ingwer, Kurkuma.
Jogurt soll nicht kombiniert werden mit:
- Milch, sauren Früchten (das bedeutet, dass Fruchtjoghurt unbedingt gemieden werden soll)
- Fleisch, Fisch, Käse und Stärke (Nudeln, Brot)
- Nachtschattengewächsen (Tomaten, Kartoffeln, Auberginen)
Eier nicht zusammen essen mit:
- Milch, Käse
- Fleisch, Fisch
- Bananen, Melonen
Fleisch- und Milchprodukte nicht zusammen essen!
Fleisch ist „erhitzend“, Milch dagegen „kühlend“, haben also gegensätzliche Wirkung während der Verdauung. Dies schwächt das Verdauungsfeuer (agni) und erzeugt Stoffwechselschlacken (ama)
Zitrone nicht zusammen essen mit:
- Jogurt, Tomaten, Gurke
- Milch und Milchtee
Tomate nicht zusammen essen mit:
- Fleisch, Fisch
- Käse, Jogurt
Stärkehaltige Lebensmittel/ Kartoffeln nicht zusammen essen mit:
- Ei, Milch
- Bananen, Datteln oder anderen Früchten
Zucker und Fruchtzucker wird normalerweise schnell verdaut, Stärke hingegen langsam. In dieser Kombination kann der Zucker nicht richtig abgebaut werden und kann Blähungen erzeugen.
Melonen nicht zusammen mit Getreide essen!
Melonen werden schnell verdaut, Getreide dagegen braucht länger. Diese Kombination belastet den Magen.
Zu beachten beim Honig Genuss:
- zur gleichen Zeit in gleichen Anteilen mit Butter gegessen, wirkt stark toxisch!
- nicht erhitzen, weder in heißem Wasser noch in heißem Tee
- nicht mitkochen
Honig ist schwer verdaulich, wenn er stark erhitzt wurde. Er wirkt dann wie „Klebstoff“, der die feinen Kanäle verstopft.
Allgemein Essensempfehlungen:
Allgemeine Essensempfehlungen:
Nach kalten Getränken oder kaltem Essen (was man sowieso meiden sollte),
keinesfalls Warmes essen oder trinken.
Die falschen Kombinationen von Lebensmitteln wirken oft erst viele Jahre später in Form von Neurodermitis, Allergien, Übergewicht, Kopfschmerzen, Rheuma, Fibromyalgie, Infektanfälligkeit. usw.
Verdauungsfördernde Gewürze
Muskatnuss
(Myristica fragrans)
Verwendete Pflanzenteile:
Samen (Nuss) und Samenmantel
Der Samenmantel der Muskatnuss wird getrocknet als Muskatblüte angeboten, obwohl sie gar keine Blüte ist. Die "Muskatblüte" hat ein sehr feines Aroma.
Dass die Muskatnuss auch Heilwirkungen hat, ist im Westen fast in Vergessenheit geraten. In Asien ist die Muskatnuss jedoch eine wichtige Heilpflanze zur Stärkung von Nerven und Verdauung. In Europa wurde die Muskatnuss im Mittelalter als Heilpflanze sehr geschätzt.
Heilwirkung:
Muskatnuss ist mit das beste Gewürze, um Nerven und Geist zu beruhigen. Ihre Inhaltsstoffe Safrol, Elemicin und Myristicin haben nachweislich bewusstseinserweiternde Wirkung und so fördert die Muskatnuss die Intensität und Farbigkeit unserer Träume und lässt tief in unser Unterbewusstsein blicken.
Muskatnuss reduziert übermäßiges Vata im Darm. Zusammen mit Kardamom und Ingwer verbessert es die Absorption, vor allem im Dünndarm. Muskatnuss entkrampft bei Blähungen und wirkt gegen Infektionen mit Durchfall. Muskatnuss soll Leber- und Gallenfunktion unterstützen.
Am besten wird die Muskatnuss frisch gerieben und dem Essen sparsam als Gewürz beigegeben. Nicht überdosieren!
Muskatnuss-Milch:
Man kann die geriebene Muskatnuss in Milch aufkochen.
Vor dem Schlafengehen eine Messerspitze geriebener Muskat in
½ Tasse warmer Milch genommen, fördert einen ruhigen und tiefen Schlaf.
Asafoetida
(Ferula assa-foetida)
Verwendete Pflanzenteile:
Wurzelsaft
Asafoetida, auch bekannt als Asant, ist ein kraftvolles Heilkraut aus der ayurvedischen Medizin. Es wird traditionell als Verdauungshilfe.
Asafoetida riecht stark nach Knoblauch, allerdings verfliegt der Duft beim Kochen und verwandelt sich in ein angenehmes bitter-scharfes Knoblauch-Aroma. Das Gewürz ist daher eine gute Alternative für Menschen, die zwar den Geschmack von Zwiebeln und Knoblauch lieben, diese aber nicht so gut vertragen.
Heilwirkung:
Asafoetida wirkt entblähend, indem es die Verdauung fördert und Magenkrämpfe lindert. Zudem ist es bekannt für seine antimikrobiellen Eigenschaften, die das Immunsystem unterstützen. Er unterstützt außerdem bei Epilepsie, Asthma, Husten und inneren Geschwüren.
Asafoetida ist wohl das wirksamste Mittel, um das Verdauungsfeuer (Agni) anzuregen.
In der ayurvedischen Küche wird Asafoetida häufig als Gewürz verwendet, um den Geschmack von Speisen zu verstärken und gleichzeitig die Verdauung zu erleichtern.
Besonders Menschen, die Schwierigkeiten mit Vata-bedingten Verdauungsproblemen wie Blähungen und Verstopfung haben, profitieren von Asafoetida.
Verdauungsfördernder Trunk:
¼ Std. vor dem Essen
1 Glas Wasser , eine Msp. Asafoetida, ein kleines Stück frischer Ingwer fein gerieben, etwas Steinsalz
Kardamom
(Elettaria cardamomun)
Verwendete Pflanzenteile:
Samen
Kardamom ist wohl das verträglichste verdauungsfördernde Gewürz.
Heilwirkung:
Er regt die Milz an, verstärkt Agni und entfernt Kapha aus dem Magen.
Dieses Gewürz regt Geist und Herz an, unterstützt Klarheit und Freude.
Kardamom neutralisiert die schleimbildende Wirkung der Milch, d.h. die kapha-erzeugende Wirkung der Milch wird mit Kardamom reduziert.
Dieses Gewürz bewirkt die Reduzierung der negativen Wirkung von Kaffee auf die Magenschleimhaut und unterstützt die positive Wirkung von Kaffee auf die Erhöhung des Blutdrucks.
Kardamom öffnet den Fluss von Prana im Körper, da es sattwischer Natur ist.
Kardamom ist ein gutes Mittel bei nervösen Verdauungsstörungen der Kinder.
Hilft bei Erbrechen und saurem Aufstoßen.
Kardamom entfaltet seine gesundheitsfördernde Wirkung in Speisen oder besonders intensiv als Tee.
Kardamom-Tee:
Er beruhigt und stärkt den Magen, wirkt verdauungsfördernd und vertreibt Blähungen. Die Kardamomkapseln einfach mit heißem Wasser überbrühen. Nach Geschmack kann man noch eine Handvoll Kräuter hinzugeben, z.B. Süßholz, Ringelblume und Pfefferminze.
Grüner Tee mit etwas Kardamom hat ein sehr angenehmes Aroma.
Kardamom lindert auch Erkältungsbeschwerden und soll sogar die Stimmung heben. Außerdem wirkt er, wie fast alle Gewürze, als Aphrodisiakum. Den Tee zugedeckt fünf Minuten ziehen lassen, damit die heilkräftigen ätherischen Öle ihre ganze wohltuende Wirkung entfalten können.
Gekaute Kardamomsamen erfrischen den Atem und wirken hervorragend gegen eine Knoblauch- oder Alkoholfahne.
Verdauungsfördernde Gewürze
Kurkuma
(Curcuma longa)
Verwendete Pfanzenteile:
Rhizom
Das Gewürz "Kurkuma" hat auch den Beinamen "Indischer Safran" erhalten.
Tumerik und Gelbwurzpulver sind weitere Namen.
Heilwirkung:
Kurkuma wirkt anregend auf die Magensaftproduktion.
Die in einigen Curcuma-Arten enthaltenen gelben Pigmente, allen voran Curcumin, haben u.a.
krebshemmende, antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen.
Kurkuma regt die Produktion von Gallensaft an – unterstützt somit die Fettverdauung.
Druck- und Völlegefühl nach fettreichen, „schweren“ Mahlzeiten
werden so geringer.
Die ätherischen Öle des Gewürzes wirken zudem beruhigend und krampflösend auf die Muskulatur
von Magen und Darm. Blähbauch oder Unwohlsein verschwinden.
Kurkuma unterstützt auch die Eiweißverdauung und fördert ganz
allgemein den Stoffwechsel.
Zudem wirkt Kurkuma immunstimulierend, entzündungshemmend
und cholesterinsenkend.
Kurkuma ist ein sehr gutes, natürliches Antibiotikum mit blutreinigender Wirkung. Reinigt auch die Kanäle des subtilen Körpers.
Curcumin hemmt die Synthese der entzündungsauslösenden Prostaglandine, dadurch bewirkt es eine Verbesserung von Gelenkschwellung und Morgensteifigkeit der Gelenke.
Fördert die Elastizität der Bänder.
Als natürliches Antioxidationsmittel verhindert es den Verderb von Lebensmitteln durch Mikroorganismen.
Auch im menschlichen Körper wirkt das Gewürz als Antioxidans, indem sog. freie Radikale (aggressive Sauerstoffmoleküle) neutralisiert werden.
Äußerlich kann Gelbwurz mit Honig gemischt als Paste auf Verstauchungen, Prellungen und
Zerrungen aufgetragen werden.
Als Gesichtsmaske (mit Milch angerührt) beruhigt es die Haut, reduziert Rötungen.
Curcumin hat keinerlei bekannte Nebenwirkungen. Selbst bei hohen Dosierungen wie 8-10 Gramm Gewürz pro Tag (entspricht 200 Gramm Kurkumawurzel) wurden keinerlei negative Auswirkungen beobachtet - wie auch der jahrtausendelange, intensive Gebrauch des Gewürzes in Indien bestätigt.
In Indien wird Kurkuma seit Jahrtausenden verwendet.
Die Pflanze galt als heilig und gehörte bereits damals zu den wichtigsten Gewürzen.
In der traditionellen indischen Heilkunst Ayurveda wird es zu den „heißen“ Gewürzen gerechnet, denen eine reinigende und energiespendende Wirkung zugesprochen wird.
Kurkuma sollte dunkel gelagert werden, da die Farbe bei Licht schnell verblasst und es an Aroma verliert
Frisch hat der Wurzelstock einen harzigen, leicht brennenden Geschmack, getrocknet schmeckt er mildwürzig und etwas bitter.
Ingwer
(Zingiber officinale Roscoe)
Verwendete Pflanzenteile:
Rhizom
Das Gewürz "Ingwer" kann frisch oder als getrockneter Ingwer verwendet werden
Heilwirkung:
Vermehrt Agni und reduziert Kapha, hilft bei Blähungen und Krämpfen. Frischer Ingwer wirkt etwas milder.
Ingwer regt die Durchblutung, die Galle, die Speichel- und Magensaftbildung an. Die Knolle hilft zudem bei der Verdauung und beugt dem Völlegefühl vor. Die Scharfstoffe im Ingwer wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Er kann sogar die Vermehrung von Krankheitserregern im Körper verhindern.
Im Ayurveda aber auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) gilt Ingwer seit Jahrhunderten als den Körper von Innen wärmendem Heilmittel. Es wird gegen Erkältungskrankheiten, Schmerzen und auch gegen Übelkeit und Reisekrankheit oder Migräne eingesetzt.
Er ist nicht nur Teil vieler ayurvedischer Rezepte, sondern auch ein echter Geheimtipp für den in Indien so beliebten Chai, einen Schwarztee mit Milch und Honig/Zucker. Der mitgekochte Ingwer verleiht dem Tee ein ganz besonderes Aroma.
Ashwagandha
(Withania somnifera)
Verwendete Pflanzenteile:
Rhizom
Das Gewürz "Ashwagandha", auch als „Winterkirsche“ oder „Indischer Ginseng“ bekannt, ist eines der wichtigsten Kräuter in der ayurvedischen Medizin und wird seit über 3.000 Jahren verwendet. Es gilt als ein kraftvolles Adaptogen, das den Körper dabei unterstützt, sich an Stress anzupassen und das allgemeine Wohlbefinden zu fördern.
Heilwirkung:
Stressreduktion und Angstlinderung, Ashwagandha ist bekannt für seine beruhigenden Eigenschaften. Es hilft, den Cortisolspiegel (das Stresshormon) zu senken und kann somit zur Linderung von Stress und Angst beitragen.
Stärkung des Immunsystems:
Als adaptogenes Kraut unterstützt Ashwagandha die Regulierung des Immunsystems und hilft dem Körper, besser auf äußere Belastungen wie Krankheiten und Stress zu reagieren.
Förderung der geistigen Klarheit: Ashwagandha verbessert die Konzentration, Gedächtnisleistung und allgemeine kognitive Funktionen. Es wird traditionell verwendet, um mentale Erschöpfung und Konzentrationsprobleme zu lindern.
Dieses Kraut unterstützt den Energieaufbau und fördert die körperliche Ausdauer, indem es den Hormonhaushalt reguliert und den Körper nährt.
Ashwagandha hat beruhigende Eigenschaften und kann den Schlafzyklus verbessern, was es besonders nützlich für Menschen mit Schlafproblemen oder Schlaflosigkeit macht.
Es hilft, den Hormonspiegel auszugleichen, insbesondere bei Frauen, die an hormonellen Ungleichgewichten oder Wechseljahrsbeschwerden leiden.
Anwendung:
Ashwagandha kann in Form von Pulver, Kapseln oder Tee eingenommen werden. Im Ayurveda wird es oft in Milch oder Ghee eingerührt und vor dem Schlafen verabreicht, um eine beruhigende Wirkung zu erzielen.
Ashwagandha ist ein wahrer Allrounder im Ayurveda und wird vor allem für seine Fähigkeit geschätzt, den Körper zu stärken, den Geist zu beruhigen und das innere Gleichgewicht zu fördern.
Wie entsteht Krankheit?
Hippokrates hat einmal gesagt: "Krankheiten fallen nicht einfach vom Himmel, sie sind vielmehr das Resultat all der kleinen Sünden, die wir täglich begehen."
Nach Ayurveda bewirken diese "kleinen Sünden" mehr oder weniger starke Störungen des feinen Zusammenspiels der drei Doshas.
Der Vata Typ - beweglich & schlank
Wenn beispielsweise durch Schlafmangel oder unregelmäßige Ernährung ein permanenter, Vata-stimulierender Einfluss entsteht und das Vata-Prinzip aus seinem natürlichen Spielraum drängt, entsteht schließlich eine Vata-Störung.
Sie kann sich zum Beispiel in Form von Nervosität, Kopfschmerzen, Bluthochdruck oder Verdauungsstörungen äußern.
Solche Symptome entwickeln sich nicht an einem Tag, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg.
Der Körper wird so lange wie möglich versuchen, durch Aktivierung der Vata-ausgleichenden Doshas - Kapha und Pitta - die drohende Störung zu bannen.
Sind jedoch die Kapha- und Pitta-Reserven erschöpft, erstarrt dieser Kompensationsmechanismus und die Vata-Störung manifestiert sich endgültig.
Weitere äußere Vata- Einflüsse verstärken nun diese bereits bestehende Störung; der Organismus hat ihnen nicht mehr genug entgegenzusetzen.
Man kann das mit einer Feder vergleichen, die sich zwar lange Zeit wachsender Zugkraft anzupassen vermag, bei Überdehnung aber ihre Elastizität verliert und in ihrer Verformung erstarrt.
Neben diesem ausgleichenden Zusammenspiel der drei Doshas spielt bei der Krankheitsentstehung auch die Belastung mit Toxinen eine Rolle, die
1. von außen in den Körper gelangen
2. bei schwacher Verdauungsleistung entstehen
3. durch geistige Belastungen hervorgerufen werden können
Diese Toxine lagern sich in Geweben und Zellen ein und behindern die Versorgung, Reinigung und ausreichende Ernährung unserer Körperzellen.
Im Ayurveda kennt man sechs Stadien einer Krankheitsentwicklung,
die der erfahrene Heilkundige mit Hilfe der Pulsdiagnose diagnostizieren kann.
Die moderne Medizin diagnostiziert mit ihren Methoden davon jedoch nur die letzten zwei Stadien.
Der größte Vorteil ayurvedischer Diagnostik liegt damit auf der Hand:
Je früher eine Krankheit entdeckt werden kann, desto leichter ist sie zu behandeln.
Gleichgewicht – in unserer Hand
Wer den Regulationsmechanismus der drei Doshas und das Konzept der Belastung durch Stoffwechselablagerungen verstanden hat, begreift auch schnell das Konzept einer ayurvedischen Therapie.
Eine solche Behandlung muss immer ganzheitlich sein.
Sie steckt die Rahmenbedingungen ab, die dem Organismus helfen, sich natürlich zu entgiften, seine Regulationsreserven neu aufzubauen, die Störungen zu beheben und sein gesundes Gleichgewicht wiederzufinden.
Alle Maßnahmen wie Panchakarma, ayurvedische Heilkräuterpräparate und eine gesunde Ernährung dienen dazu, die eigene Körperintelligenz zu beleben.
Diese Körperintelligenz ist die Intelligenz der Natur.
Sie steuert das innere Gleichgewicht, reguliert die Dynamik der Doshas und verkörpert den Arzt im Körper.
1. Ansammlung (Sanchaya)
Wenn ein Dosha nicht frei durch den Körper fließen kann, weil es an einer Stelle blockiert ist, sammelt es sich zwangsläufig dort an.
Wo auch immer die Störung auftritt, ist dasjenige Subdosha betroffen, welches dieses Organ steuert.
2. Verstärkung (Prakopa)
Das gestörte Dosha kann nicht abfließen und staut zurück. Der Druck wächst.
3. Streuung (Prasara)
Das überquellende Dosha sucht sich einen neuen Weg und breitet sich nun im Körper aus.
4. Lokalisierung (Sthana Samshraya)
An irgendeiner Stelle - dort, wo es eigentlich nicht hingehört - setzt sich das gestörte Dosha fest und entwickelt nun die ersten Vorboten einer Krankheit.
5. Erkennbar werden (Vyakti)
Die typischen Symptome der Krankheit kommen zum Vorschein.
6. Ausbruch (Bheda)
Das voll ausgeprägte Krankheitsbild (mit Komplikationen) bricht aus.
Ein gesundes Agni - sehr wichtig für die Verdauung
Wie ein Nahrungsmittel oder eine Speise verwertet und verdaut wird, hängt von den individuellen Fähigkeiten und Kraft unseres Stoffwechsel- und Verdauungssystems ab.
In der ayurvedischen Medizin spielt die Verdauungskraft eine wichtige Rolle.
Die ayurvedische Bezeichnung dafür ist Agni - dies bedeutet Feuer, Verdauungsfeuer.
Schlechte Verdauung macht krank
Ein gesundes Agni zeichnet sich durch zwei- bis dreimal täglichen guten Hunger und eine regelmäßige Verdauung aus.
Ist das Agni geschwächt oder gestört, wird die Nahrung
nicht vollständig verdaut und absorbiert.
Dann bleiben Gift- und Abfallstoffe, Schlacken (genannt „ama“) im Körper zurück.
Als Folge entstehen Verdauungsstörungen und Krankheiten.
Die Kraft des Agni wird durch vielerlei Faktoren beeinflusst wie:
- Qualität, Menge und Art der Nahrungsmittel
- körperliche und geistige Aktivitäten
- Klima und Jahreszeit, Tageszeit und Lebensalter
- Schlaf, Stress und natürlich der Grundkonstitution
Auch auf der seelischen Ebene könnten durch "unverdaute"Ereignisse und Probleme Ama entstehen.
Ausgleich durch die Nahrung
Das Hauptziel der Ayurveda-Küche ist es, solches Essen zuzubereiten, das leicht und problemlos verdaut werden kann.
Das richtet sich nach der jeweiligen körperlichen Konstitution und der derzeitigen Dosha-Verteilung des Einzelnen.
Ein wichtiges ayurvedisches Grundprinzip ist es, durch das Essen die Doshas im Gleichgewicht zu halten oder auszugleichen.
Die drei Doshas in der Ernährung
"Eine Krankheit kann viele Väter haben,
die Mutter ist immer die (falsche) Ernährung"
chinesisches Sprichwort
Die Verteilung der drei Doshas kann man durch die Ernährung wesentlich beeinflussen
Vata:
Zu Vata gehören die Elemente Luft und Äther
bitter, scharf und herb sind ihre Geschmacksrichtungen, die Vata erhöhen.
Als Ausgleich sollten Vata-Typen vor allem süß, sauer und salzig essen.
Die Eigenschaften der bevorzugten Nahrung sollten sein:
heiß, feucht, schwer, weich, träge, ölig
Pitta:
Als Pitta-Typ ist man von den Elementen Feuer und etwas Wasser bestimmt.
Scharf und sauer und sind die vorherrschenden Geschmackrichtungen, die Pitta erhöhen
und sollten deshalb möglichst wenig im Essen sein, wenn wir Pitta-Probleme haben.
Zum Ausgleich sollten süß, bitter und herb gegessen werden.
Die Eigenschaften der bevorzugten Nahrung sollten sein:
kühl, schwer, flüssig und ölig
Kapha:
Der Kapha-Mensch wird von den Elementen Erde und Wasser beeinflusst.
Süß, sauer und salzig sind die Geschmacksrichtungen, die möglichst gemieden werden sollen, da sie Kapha erhöhen.
Um sich gesund zu erhalten, sollte bei diesem Typus
das Essen vor allem scharf, herb und bitter sein.
Das Essen sollte folgende Eigenschaften aufweisen:
warm, trocken, leicht, rau und fein.
Verdauungsfördernde Gewürze
Safran
(Crocus satvius)
Verwendete Pflanzenteile:
Blüte (Narben)
Aus der Blüte schauen drei aromatisch duftende orange-rote Stempelfäden, die als Gewürze oder Färbmittel (Safran ist ein sehr starkes Färbmittel. Für die Färbung von 3 Liter Wasser würden schon zwei trockene Stempelfäden reichen) benutzt werden.
Safran war und ist ein kostbares Gewürz, denn von Hand müssen für 1 Kilogramm Gewürz 100.000 bis 200.000 Blüten abgesammelt werden. Jede Blüte hat drei Narben. Es gibt verschiedene Qualitäten im Handel: den elegierten Safran, der nur aus Narben besteht, und den naturellen Safran, der zu den Narben auch Griffelreste beinhaltet. Der Welthandel schlägt jedes Jahr mehrere tausend Pfund um, dafür werden sehr viele Blüten benötigt. Safran wird wegen seiner Kostbarkeit und Seltenheit häufig verfälscht. Safran wird aufgrund seines Preises nur in kleinen Mengen gehandelt, 2 Gramm sind bereits eine große Menge.
Heilwirkung:
Safran ist ein stark wirksames Mittel, um das Blut, den Kreislauf und den Stoffwechsel ganz allgemein revitalisiert. Im Ayurveda wird er als das beste Anregungsmittel angesehen, besonders für Frauen. Er gehört zu den besten Gewürzen, die die Tätigkeit der Leber und der Milz regulieren. Bereits kleine Mengen verstärken die Wirkung anderer Heilpflanzen und fördern den Gewebeaufbau im ganzen Körper. Safran hat eine wohltuende Wirkung auf das Gedächtnis und verbessert die Arbeit der Sinnesorgane . Safran fördert auch die Zellstoffarbeit in den tieferen Geweben. Man nimmt Safran zur Magenstärkung, zur Appetitverbesserung, bei Leberkrankheiten.
Chili
(Capsicum Annuum)
Verwendete Pflanzenteile:
Schote
Essen und gleichzeitig abnehmen? Die Chilischote macht's möglich. Ihre schweißtreibende Schärfe regt den Stoffwechsel an und steigert den Kalorienverbrauch.
Entweder man liebt oder hasst sie, die Chilischote. Die einen können nicht genug von der scharfen Schote bekommen, die anderen ringen bereits nach dem ersten Bissen nach Luft. Das scharfe Gewürz heizt dem Stoffwechsel ein, baut Fettzellen ab und verbrennt zusätzliche Kalorien.
Heilwirkung:
Capsacin ist der scharfe Stoff der Chilischote. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass er die Wärmeproduktion im Körper um 25 % ansteigen lässt. Das Kreislaufsystem wird angekurbelt und der Körper ist gezwungen, die Körperhitze auszugleichen. Er beginnt zu schwitzen. Körper und Stoffwechsel beginnen zu arbeiten und verbrauchen Energie.
Capsacin kurbelt nicht nur den Stoffwechsel an, es baut Fettzellen nachhaltig ab. Die natürliche Schärfe bringt Magen und Darm in Schwung und sorgt für eine bessere Verdauung. Positiver Nebeneffekt: Durch seine Schärfe können sich schädliche Bakterien nicht im Verdauungstrakt vermehren.
Koriander
(Coriandrum satvium)
Verwendete Pflanzenteile:
Samen
Koriander, auch indische Petersilie genannt, wird in der Ayurvedischen Medizin bei allen Beschwerden des Verdauungstraktes eingesetzt.
Heilwirkung:
Koriandertee wirkt verdauungsfördernd und lindert krampfartige Magen- und Darmbeschwerden.
Das Anwendungsgebiet reicht von Appetitlosigkeit und Magenschmerzen über Durchfall, Blähungen und Völlegefühl bis zum Reizdarmsyndrom (RDS).
Korianderöl wird zum Einreiben bei Rheuma und Gelenkschmerzen eingesetzt. Als Paste kann Koriander die Wundheilung der Haut und der Schleimhäute unterstützen sowie gegen Fußpilz und chronische Hautekzeme wirken.
Neben Dodecenal, Dodecanal und Linalool können etwa ein Dutzend weitere antibiotisch wirkende Komponenten aus den Blättern des Koriander gewonnen werden. Er kann somit als natürliches Antibiotikum eingesetzt werden.
Koriander Tee:
Übergießen Sie frische Blätter oder einen halben Teelöffel der Samen mit 150 ml heißem Wasser und lassen Sie den Aufguss 15 Minuten ziehen.